Japan. Depressive
Symptome verdoppeln das Risiko, in der Zukunft einen Schlaganfall zu
erleiden. Auf diese Gefahr weist eine prospektive Studie von T. Ohira und
Kollegen hin, in der 879 Frauen und Männer im Alter zwischen 40 und 78
Jahren 10,3 Jahre lang beobachtet worden waren. In diesem Zeitraum
ereigneten sich 69 Schlaganfälle. Der Anteil derjenigen, die zu Beginn
der Untersuchung depressive Symptome angegeben hatten, war bei
Schlaganfallsbetroffenen im Vergleich zu Nichtbetroffenen doppelt so hoch.
Auch unter Berücksichtigung zahlreicher Variablen blieb dieser
Zusammenhang für ischämische Schlaganfälle bestehen. Das relative
Risiko stieg mit der Höhe des Depressionsscores auf der
Zung-Depressions-Scala: 40 und mehr Punkte gingen mit einem 6,4-fachen
relativen Risiko einher. Die Autoren erwähnen, dass bereits eine
australische Untersuchung (1998) ähnliche Zusammenhänge beobachtet
hatte. Sie weisen darauf hin, dass Depressionen offenbar in Form einer
Stressreaktion Blutplättchen vermehrt aktivieren. Damit würde sich erklären,
warum depressive Symptome mit einem erhöhten Schlaganfallsrisiko
verbunden sind. Zugleich eröffnen sich interessante Möglichkeiten der
Schlaganfallsprävention durch Depressionsscreening und -behandlung.
T.
Ohira u.a.: Prospective study of depressive symptoms and risk of stroke
among Japanese. Stroke 2001 (32) 903-908
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