Türkei/USA. REM-Phasen depressiver Menschen haben in der zweiten
Nachthälfte weniger „Traumqualität“ und zeichnen sich durch schlechtere
Gefühle aus als REM-Phasen seelisch gesunder Personen. Dies gilt
besonders, wenn die Betroffenen suizidal sind. In dieser Untergruppe sind
auch andere Schlafkriterien deutlich verändert: So findet man bei
suizidalen Depressiven eine signifikant verkürzte REM-Latenz und einen
höheren Gesamtanteil an REM-Zeit. Der Mangel an traumähnlichen REM-Phasen
bzw. an positiven mit REM-Phasen verbundenen Gefühlen in der zweiten
Nachthälfte lässt möglicherweise auf das Unvermögen rückschließen,
negative Affekte erfolgreich in älteres Gedächtnismaterial zu integrieren
und so die Gefühlslage zu normalisieren.
Diese Ergebnisse und Schlussfolgerungen stützen M. Y. Agargun und Kollegen
auf eine Studie an 26 depressiven Personen, die sich in drei aufeinander
folgenden Nächten polysomnografisch untersuchen ließen. In der dritten
Nacht wurden die Teilnehmer während jeder REM-Phase geweckt und nach
Träumen und Gefühlen befragt.
M.
Y. Agargun u.a.: REM sleep, dream variables and suicidality in depressed
patients. Psychiatry Research 2003 (119) 33-39
Deutsche
Quelle:
www.zns-spektrum.com
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