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Aktuelles aus der Depressionsforschung - Monat 8/2001

(Quelle: "Depressions-Praxis der Pharmacia GmbH, schauen Sie auch dort vorbei!)

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31.08.2001
Heilpflanzen können helfen

Viele Patienten wollen keine chemische Keule mehr. Und für einige pflanzliche Präparate (Phytopharamaka) sind auch nachweisbare Erfolge in der Behandlung der Depression zu verzeichnen. Die sechs wichtigsten Heilpflanzen, die hier zum Einsatz kommen, sind folgende: Das Johanniskraut (Hyperici herba) hat leichte stimmungsaufhellende und stabilisierende Wirkungen. Der Hopfenzapfen (Lupuli strobulus) hat eine schlaffördernde und beruhigende Wirkung. Die Melisse (Melissae folium) wirkt dämpfend. Die beruhigende Wirkung wird zum Beispiel bei nervös begründeten Einschlafstörungen genutzt. Die Passionsblume (Passiflorae herba) hat ebenfalls eine dämpfende Wirkung. Baldrian (Valerianae radix) wirkt beruhigend, schlaffördernd und ausgleichend. Kava-Kava, auch Rauchpfeffer (Piperis methystici rhizoma) genannt, hat eine deutlich angstlösende und schlaffördernde Wirkung.

30.08.2001
Omega-3-Fettsäuren gegen Depressionen

Aufgrund neuer Forschungsergebnisse besteht die Hoffnung, dass die Omega-3-Fettsäuren sich zur Behandlung von Depressionen, Demenz und Schizophrenie eignen. Die beiden wichtigsten Vertreter sind die Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Bei Depressiven, die versuchsweise vier Monate lang EPA und DHA erhielten, gingen die Symptome erheblich zurück. Vermutlich können die Fettsäuren auch erneute depressive Schübe verhindern.

29.08.2001
Die verheimlichte Depression der Männer

Wer hätte das gedacht: Londoner Psychiatern zu Folge leiden 25 Prozent der Männer an depressiven Verstimmungen nach der Geburt ihres Kindes. Wenn dann auch die Mutter eine postnatale Depression bekommen hat, sind es sogar 50 Prozent der Väter. Ein Erklärungsversuch, warum dies bisher nicht bekannt war, könnte sein, dass Männer sehr gut gelernt haben, ihre Gefühle zu verbergen. Vielleicht befürchten sie eher als die Mütter, weder beim Partner, noch bei anderen Menschen auf Verständnis für diese emotionalen Gefühle zu stoßen.

28.08.2001
Depressive leiden verstärkt unter einem Tinnitus

Wenn Menschen mit Ohrgeräuschen außerdem depressiv sind, scheinen sie vermehrt unter dem Ohrgeräusch zu leiden. Vieles spricht dafür, dass in solchen Fällen eine antidepressive Therapie den Tinnitus erträglicher machen kann. Diese Erkenntnisse folgen aus einer Studie an einer Tinnitusklinik. Man nimmt nun an, dass sich beide Krankheiten wie ein Teufelskreis gegenseitig aufschaukeln.

27.08.2001
Symptome ernst nehmen

Lustlosigkeit und Müdigkeit statt Lachen und leuchtenden Augen: Auch Kinder können an Depressionen leiden. Bei vielen wird sie jedoch nicht oder zu spät erkannt. Lange Zeit wurde angezweifelt, dass es Depressionen bei Kindern überhaupt gibt. Eine Studie der Universität Bremen mit 1.000 Jugendlichen ergab, dass bereits 18 Prozent der Befragten im Laufe ihres Lebens an einer Depression gelitten haben. Nur drei Prozent von ihnen wurden daraufhin behandelt.

24.08.2001
Verzögerte Wundheilung durch Depressionen

Angst und Depressionen verzögern die Wundheilung. In einer britischen Studie, an der 31 Frauen und 22 Männer mit Beinwunden teilnahmen, dauerte es bis zu viermal so lange, bis eine Wunde endlich verschlossen war, wenn die Studienteilnehmer unter starker Angst und Depressionen litten. Denkbar ist, dass das Immunsystem durch die psychischen Faktoren beeinflusst wird und dies zu einer längeren Heilungszeit führt. Möglicherweise sind Menschen mit Depressionen auch oft nicht in der Lage, die Wunde so gut zu pflegen wie nicht-depressive Menschen.

23.08.2001
Depression als "echte" Krankheit anerkannt

Jahrelange Aufklärungskampagnen zum Thema Depression zahlen sich jetzt in Amerika aus. Nach einer Telefonumfrage bei 500 depressiven Erwachsenen und 300 Ärzten und Pflegern sowie 800 nicht-depressiven Erwachsenen, meinten 55 Prozent der Nicht-Betroffenen zu Recht, Depression sei eine Krankheit. In einer ähnlichen Befragung vor zehn Jahren waren nur 38 Prozent dieser Ansicht gewesen. Außerdem glauben drei Viertel der depressiven Patienten, dass sie für den Rest ihres Lebens behandlungsbedürftig sein werden.

22.08.2001
Verschiedene Syndrome als Folge von Mobbing

Mobbing als Ursache von Krankheiten wurde inzwischen in die Lehrbücher der Psychotraumatologie aufgenommen. Mobbingbedingte Erkrankungen verstecken sich hinter unzähligen Syndromdiagnosen, wie zum Beispiel Insomnie, Angsterkrankung, Depression, Persönlichkeitsstörung, Anpassungsstörung, Paranoia, psychovegetatives Syndrom, posttraumatische Belastungsstörung und so weiter. Mehr als eine Million Mobbingfälle mit geschätzten 30 Milliarden Mark betriebswirtschaftlichen Schäden belasten auch das deutsche Sozialversicherungssystem in unbekannter Höhe.

21.08.2001
Frühe Therapie bewahrt bipolar Gestörte vor Selbstmord

Bipolare Störungen sind relativ häufig: 1,6 Prozent der Bevölkerung erkranken im Verlauf ihres Lebens daran. Die Betroffenen schwanken zwischen extrem euphorischen und dysphorischen oder depressiven Stimmungen. Eine frühzeitige Therapie kann dabei lebensrettend sein: Elf bis fünfzehn Prozent der Betroffenen begehen Selbstmord. Die Suizidrate liegt damit über der für Schizophrenien und "einfachen" Depressionen.

20.08.2001
Depressionen nicht nach der Niederkunft, sondern während der Schwangerschaft

Die häufig geäußerte Annahme, dass eine Schwangerschaft vor Depressionen schütze und dass die Erkrankung bei Schwangeren eher selten sei, haben jetzt britische Wissenschaftler der Universität von Bristol widerlegt. Dazu wurden Studienergebnisse im "British Medical Journal" veröffentlicht. Mit einem standardisierten Test, der zur Diagnose von Depressionen nach der Niederkunft verwendet wird, wurden Frauen in der 18. und 32. Schwangerschaftswoche untersucht. Dabei zeigte sich, dass während der Schwangerschaft die Raten der Depressionen höher waren als nach der Geburt des Kindes.

17.08.2001
Wie verhalten sich Depressive und deren Angehörige

Aus verhaltensorientierter Sicht können depressive Symptome als Botschaften eines Senders (Patient) an einen Empfänger (Partner) angesehen werden. So betrachtet, sind depressive Verhaltensweisen als ausgesprochen starke Reize einzuschätzen. Drei Komponenten bestimmen die Interaktion zwischen Depressivem und Empfänger: Das Appellationsverhalten mit einer appellartigen Wirkung auf das Gegenüber, das Hostilitätsverhalten mit einer feindseligen Wirkung und das Deprivationsverhalten mit einer entziehenden Wirkung.

16.08.2001
"Lerne, mit dem Schmerz zu denken"

Lerne mit dem Schmerz zu denken. Diese paradox erscheinenden Worte finden sich in einem Buch von Maurice Blanchot zum Holocaust. Der psychische Schmerz der Depression kann grausam sein. Er geht mit einer Blockade einher, die den Fluss des Denkens und die Entschlussfähigkeit beeinträchtigt. Trotzdem ist der Satz Blanchots "Lerne, mit dem Schmerz zu denken" oft das Einzige, was Depressiven und ihren Mitbetroffenen noch offen bleibt. Ebenso interessant ist auch die schöne, C. G. Jung zugeschriebene Überlegung: "Die Depression ist gleich einer Dame in schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat."

15.08.2001
Die Bedeutung der Bewertung depressiven Erlebens

In einer Phase tiefster Depression sind die Patienten von Sinnlosigkeit umstellt. Solange sie schwer leiden, ist die Frage nach dem Sinn einer Depression eine Provokation. Depressive Menschen leiden nicht nur an ihrem Zustand, sondern auch daran, wie sie ihre depressive Erstarrung beurteilen und wie die Umwelt ihren Zustand einschätzt. Deshalb macht es einen Unterschied, ob eine Depression nur negativ als Störung bewertet wird, oder ob sie umgekehrt potentiell auch Sinn machen kann.

14.08.2001
Mitralklappenprolaps-Syndrom (MKPS)

Das Mitralklappenprolaps-Syndrom, eine organische Herzerkrankung bestimmter Herklappen bringt häufig außer den körperlichen Beschwerden auch psychische Probleme mit sich. Wenn das Syndrom nicht schnell als solches erkannt wird, kann eine schwere Depression die Folge sein, so wie bei einer zweiundzwanzigjährigen Patientin, die erst durch einen Panikanfall überhaupt auf ihre Krankheit aufmerksam wurde. Erst nach drei Jahren wurde die richtige Diagnose Mitralklappensyndrom gestellt. In dieser Zeit hatte sich eine kaum wieder rückgängig zu machende Depression entwickelt. Gerade bei dieser Krankheit tut also Aufklärung besonders Not, um schwere psychische Begleiterscheinungen zu vermeiden.

13.08.2001
Depressionen nach Stufenplan behandeln!

Eine aktuelle Studie der FU-Berlin zeigt: Auch bei seelischen Krankheiten bringt eine systematische Therapie bessere Erfolge. Wenn Menschen mit Depressionen nach einem wissenschaftlich fundierten "Stufenplan" behandelt werden, sind die Erfolgsaussichten deutlich größer. Die Ergebnisse: weniger chronifizierte Krankheitsverläufe, weniger Medikamente, kürzere Krankenhausaufenthalte.

10.08.2001
Alkoholsucht und Depressionen

Glückseligkeit ist die Hoffnung vieler Alkoholiker, doch nach den kurzen Episoden hochtrabender Gefühle, droht meist der Absturz in Traurigkeit und Depression. Gefangen im Teufelskreis der Sucht greifen sie wieder zur Flasche, um die dunklen Gedanken zu bekämpfen. Doch damit lösen sie im Gehirn genau die Prozesse aus, die sie immer wieder zurück in die Abhängigkeit stoßen. Tierversuche haben gezeigt, dass übermäßiger Alkoholgenuss Prozesse, die für Glücksgefühle verantwortlich sind, deutlich dämpft. Auch die dann aufkommenden negativen Gedanken haben eine klare Ursache, nämlich im Corticotropin celeasing Factor (CRF), bekannt als Auslöser für Depressionen und Spannungszustände.

09.08.2001
Reiß Dich mal zusammen!

Der gute Rat von Freunden und Familie, sich "zusammenzureißen", ist für einen depressiven Menschen vollkommen fehl am Platze: Typisch bei Depressionen ist eben gerade der Mangel an Antrieb und Willen. Eine echte Depression muss behandelt werden! Deuten depressive Menschen den Wunsch an, durch einen Suizid "alles hinter sich zu lassen", sollte dies sehr ernst genommen werden. In fast allen Fällen einer Selbsttötung wurde diese gegenüber Bekannten und Freunden mehr oder weniger deutlich angekündigt.

08.08.2001
Antidepressiva für Kleinkinder

Nach einer US-Studie werden zunehmend mehr Psychopharmaka an Kleinkinder verabreicht. Das Journal of the American Medical Association (JAMA) berichtete von einer Studie, der zufolge Kleinkindern zwischen zwei und vier Jahren zunehmend häufiger Psychopharmaka verschrieben werden. So erhalten bereits 3,2 Prozent dieser Altersgruppe Antidepressiva. Die medikamentöse Behandlung von Depressionen in diesem Lebensalter scheint kaum sinnvoll, denn die eigentliche oder zumindest primäre Therapie besteht in der Bewältigung von Belastungen und in der Entlastung von chronischen Stressfaktoren. Auch die Veränderung der Kommunikation in der Familie hilft oft weiter.

07.08.2001
Fischöl gegen Depressionen

Omega-3-Fettsäuren könnten möglicherweise eine hochinteressante Alternative beziehungsweise Ergänzung zu den bisher zur Verfügungen stehenden Optionen bei bestimmten psychiatrischen Krankheitsbildern darstellen. In einer Untersuchung an 30 Patienten zeigten sich gute Effekte - sicherlich kein Ersatz für Antidepressiva, vielleicht aber eine gern angenommene Ergänzung, da es auf natürlicher Basis beruht. Ein Vorteil ist sicherlich, dass Fischöl auch einen schützenden Effekt bezüglich Herzinfarkten und Schlaganfällen haben kann.

Kind depressiv - Mutter depressiv?

Mütter, die ihre Kinder zur Abklärung einer Depression bringen, sind häufig selbst depressiv. Eine Untersuchung der Columbia University New York ergab, dass von 117 Müttern, die ihr Kind zur Diagnose und Behandlung einer Depression in einer kinderpsychiatrischen Ambulanz vorstellten, 14 Prozent selbst gerade an einer Depression erkrankt waren. Nur ein Drittel der Erkrankten war aber in Behandlung.

03.08.2001
Akupunktur bei Angst und Depression?

Wer an einer Depression erkrankt ist oder unter einer generalisierten Angststörung leidet, sucht wahrscheinlich nach allen möglichen Hilfen. Die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung bei Depression oder Angststörungen ist belegt. Durchschnittlich nach zehn Akupunktursitzungen tritt ein erster Erfolg ein, wobei Patienten mit Angststörungen besser ansprechen. Damit ergibt sich bei leichten bis mittelschweren Depressionen oder Angststörungen eine interessante Therapiealternative.

02.08.2001
Depression durch das Aufgeben von Rauchen?

Eine Studie untersuchte die Häufigkeit von Depressionen bei Menschen, die das Rauchen aufgaben. Wissenschaftler der Universität San Francisco fanden einen interessanten Zusammenhang in einer Gruppe von 304 Teilnehmern. Schon früher wurde eine Korrelation zwischen dem Aufgeben von Rauchen und einer "Major Depression" festgestellt. Das Ergebnis war - anders als erwartet -, dass Patienten, die erfolgreich das Rauchen aufgaben, zu 14 Prozent im darauffolgenden Jahr eine Depression bekamen - genauso häufig wie die Patienten, die wieder zu Rauchen anfingen. Ein Zusammenhang besteht hier also offenbar nicht.

01.08.2001
Sterben depressive Menschen früher?

Schon seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ist bekannt, dass depressive Menschen und psychisch Kranke im allgemeinen eine erhöhte Sterblichkeitsrate haben. Systematische Studien hierzu gibt es seit den sechziger Jahren. Besonders in den letzten Jahren wird dieses Thema auf Grund neuerer Studien immer aktueller. In diesen Untersuchungen weisen depressive Menschen eine deutlich höhere Mortalität auf (23,9 Prozent), als nicht depressive (17,7 Prozent). Vermutlich ist eine Mangel an Lebensmut der entscheidende ursächliche Faktor für die erhöhte Sterblichkeitsrate.

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